Gestern war ich wie versprochen unterwegs am Saalbach in Bruchsal.Am Schafgarten unter dem Käfig mit Kanarienvögeln habe ich eine wedelnde Schwanzflosse wahrnehmen können und nach einigen Minuten Beobachtung oben vom Geländer aus hat der Fisch sich bewegt und schwamm einen Meter bachaufwärts. Soweit ich sehen konnte war es eine Bachforelle mit mindestens 30 cm. Ich werde diese Stelle jetzt regelmäßig besuchen und die Fliegenrute mitnehmen, hier kann man mit der Trockenfliege fangen, einmal im Jahr. Im April hat die Eintagsfliege Baetis rhodani ihre Schlupfzeit. Die Larven leben auf den Steinen der Ufermauern. Der Schlupf dieser Eintagsfliege B. rhodani geschieht tagsüber, dann steht die Forelle in der Strömung in genau dieser Vertiefung unter dem Kanarienvogelkäfig und steigt im Minutentakt, zeigt sich mit einem Ring auf der Wasseroberfläche. Die Insekten sehe ich nicht, aber das Steigen der maßigen Forelle und das ist die Gelegenheit für die Trockenfliege. Der Hauseigentümer und Vogelzüchter zeigte sich an seinem Zaun über dem Bach und erzählte mir über dem Bach weg, dass die Fische im Dezember an der Stelle gelaicht hätten. Meine Frage nach Bildern mit den Laichgruben hat er verneint. Möglicherweise gibt es eine zeitliche Verschiebung des Insektenschlupfes wegen der Klimaerwärmung, ich tue also gut, jetzt schon diese Stelle am Schafgarten im Auge zu behalten.Danach bin ich weiter bachaufwärts zur Fußgängerbrücke beim Kinderspielplatz. Dort standen tatsächlich drei Forellen 35-45 cm geschätzt unter der Brücke. Ich bin nach Hause, hab meine Sachen gepackt und zurück, bin in den Saalbach gestiegen in 20 m Abstand oberhalb, hatte aber keinen Erfolg, keinen Biss auf die rotweiße Nymphe. Wieweit in der Abenddämmerung es möglich wäre am Saalbach mit der Trockenfliege zu fangen, kann ich mangels Gelegenheit nicht sagen.
Ich kenne das Laichen der Bachforelle hier in Heidelsheim auf Höhe des Kinderspielplatzes an der Zehntgasse, habe dort vor drei Jahren die Forellen beim Laichen und die Laichgrube gesehen. Vor zwei Jahren hat mir der inzwischen verstorbene Schreinermeister Amend an der Zehntgasse gesagt, dass hinter seinem Haus eine Laichgrube war. Die Strecke zwischen Kinderspielplatz und der Brücke beim Amend´schen Haus ist eine Rauschenstrecke wie auch am Schafgarten und das Richtige zum Laichen der Bachforelle. Ich denke, es lohnt sich also im Dezember Ausschau nach Laichgruben zu halten. Ich würde gerne im Sommer wieder die Temperatur im Saalbach messen und mit dem Insektenfangkescher auf den Rauschenstrecken beproben. Fische, die zwischen den Steinen leben, wie die Bachschmerle sind dann nachweisbar, das müsste auch für die Brütlinge der Bachforelle zutreffen. Ich bitte um Euer Einverständnis als Vorstände im SFV Bruchsal e. V. Die Bachforellenbrütlinge bleiben ja etwa ein Jahr auf solch einer Strecke. Größere Bachforellen verteilen sich auf tiefere Gewässerbereiche. Mit mehr als 40 cm ziehen sie bachabwärts und leben als Raubforellen z. B. im Ortsgebiet von Karlsdorf, jagen dort die Brütlinge der Rotaugen. Die Rotaugen im Saalbach sind an die Anwesenheit von Unterwasserkraut gebunden, das ist ein wichtiger Teil ihrer Nahrung. Ich habe entsprechende Untersuchungsergebnisse aus dem Ortsgebiet von Karlsdorf.Ich bewerte den Annabach über große Strecken als Rauschen, d. h. viele Steine mit Kies und Sand mit Lückensystemen, in letzterem ist Wohnstatt für Insektenlarven, Flohkrebse und kleine Fische. Was bedeutet, dass hier nur einmal im Jahr, im Dezember die laichbereiten Bachforellen stehen und danach wieder ins Winterquartier abrücken. Im Sommer müssten wir die Brütlinge unter den Steinen finden können, wenn tatsächlich abgelaicht worden war. Der Wasserstand ist niedrig, so flach, dass den laichbereiten Forellen die Rückenflosse aus dem Wasser schaut. Viele GrüßeAlbert